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Frankreich 2007

Normandie

 

Die Zeit ist reif und der Frankreichurlaub beginnt. Wir haben zum ersten Mal bereits am Abend zuvor alle Utensilien ins Auto verfrachtet und sind überpünktlich losgefahren. Einen genauen Plan hatten wir nicht. Wie weit uns das Auto bringt, war abhängig vom Verkehrstreiben. Die Strecke über Belgien zur Normandie war uns unbekannt. Gegen Abend haben wir im schönen Städtchen Petit Fleur ein ebenso schönes Rast- und Zeltplätzchen gefunden.

 

Von hier aus haben wir den Küstenstreifen erforscht, der den West-Alliierten als Landungszone diente. Unübersehbare Relikte des 2. Weltkrieges sind über die Landschaft verstreut. Vorgehen und Auswirkung der Operation Overlord von 1944 waren in Gedenkstätten und Museen dargestellt.

 

Auf dem Weg zur Bretagne haben wir bei zurückgehender Flut den Klosterberg Mont-Saint-Michel bestaunt.

 

Bretagne

 

Carnac ist der kleine bretagnische Ort am Atlantik mit den mystischen Steinen. Bis heute ist unklar, wer die Steine so angeordnet hat, zumal es vor vielen hundert Jahren keinerlei Technik gab, um die riesigen Massen zu bewältigen.

 

Vom Zeltplatz aus war der Strand direkt zu begehen. Die Architektur war offensichtlich brittisch ... hier sollen in manchen Orten mehr brittische Rentner als Franzosen wohnen.

 

Die Sonnenuntergänge sind wunderschön anzusehen. Idylle pur.

 

Auch der Streifen Küste war kriegsgeschädigt und museumsreif. Die größten U-Boot-Garagen sollen in Lorient gebaut worden sein. Wieland hat gesucht und nicht gefunden. Die Stadt wurde zum Kriegsende bombardiert und fast völlig zerstört und ist nicht besonders schön geworden.

 

Atlantik

 

Über La Rochelle sind wir gen Süden gefahren. Der Sprung auf die Fähre, die zur rechten Zeit am rechten Ort stand, - ja wir hatten einfach Glück - verhalf uns viele viele Kilometer zu sparen. Ein beschaulicher Ort am Meer, umgeben von einer noch sehr gut erhaltenen Stadtmauer. Zwischen Bordeaux und dem Atlantik haben wir Carcans-Plage gefunden. Ein Surferort mit einem Zeltplatz unweit vom Meer. Weite Strandwanderungen, Radtouren und Wellenspringen sind u.a. hier möglich.

 

Bordeaux ist zu groß für uns. Wir haben es mit der Stadt aufgenommen. Die Altstadt und die Promenade an der Garonne entlang - ja, der Rest ist eher Schmutz und Hektik.

 

St. Emilion ist ein zurechtgemachtes Weindorf. Da ist jeder Stein geputzt und die bänkerähnlichen Herren an den Türen preisen den Wein in allen Sprachen an. Das kam uns gekünstelt vor.

 

Auf der Landkarte sieht alles übersichtlich aus. Noch einen Zwischenstopp haben wir eingenommen. Biscarosse Plage. Von hier aus haben wir die Wanderdüne Pilat bewundert. Stetig wehte der Wind den Sand knapp über der Oberfläche weiter und weiter und verhilft der Düne zum Wandern.

 

Baskenland

 

Den nächsten Sprung haben wir zum Baskenland unternommen. St. Jean de la Mer befindet sich wenige Kilometer vor der Grenze nach Spanien. Hier gibt es auch Stierkämpfe, die human sind, da Mensch und Tier unversehrt die Show beenden. Darauf hatten wir beide Lust ... aber in der uns verbleibenden Zeit war keine Vorstellung.

Pyrenäen

 

Dem Ruf der Pyrenäen konnten wir nicht länger standhalten. Die Landschaft ist sehr schön und Wieland wollte hier den Col de Tourmalet bezwingen. Um zum letzten Ort vor dem Aufstieg zu gelangen mussten wir nach Luz St. Saureur kommen. ... direkt durch den Pilgerort Lourdes. Menschen aus aller Welt verfolgten nur ein Ziel: Wasser trinken und tanken, zur Grotte gelangen und den Grottenstein anfassen. Das soll die Stelle sein, an der Bernadette die heilige Maria sehen konnte. Die Pilger scheuten keine Mühe und keine Kosten. Im Ort selbst war alles darauf ausgerichtet. Es war schauderhaft und beeindruckend zugleich.

 

Luz St. Saureur liegt idyllisch auf und zwischen den Bergen. Jazz-Straßenmusikanten haben in den späten Nachmittagstunden und am Abend für lustiges Treiben in den Straßen und Cafes gesorgt. Richtig Urlaubsstimmung, richtig französisch.

 

Das braucht keine weiteren Worte. Mit Kraft und Rad auf den Col de Tourmalet.

 

Nie hätten wir vermutet, dass nur so ca. drei Wanderstunden von Luz entfernt der höchste Wasserfall Europas in die Tiefe prasselt. Wir waren dort. Wie die Frisöre (wie immer) und der Weg hörte nicht auf und doch haben wir den Aufstieg erfolgreich bewältigt. Es hat sich gelohnt, war ein schönes Gefühl.

 

Andorra

 

Schon als Kind habe ich mir nicht vorstellen können, wie ein Zwergenstaat Andorra so zwischen den Grenzen und hohen Bergen existieren kann. Nun, da wir so nah dran waren, wollte ich unbedingt auch hin. Die Strecke war nebelverhangen, steil und kurvig. Da war Andorra ... die Hauptstadt Andorra la Vella im Tal und Autos über Autos. Ein Zeltplatz war nicht in Sicht, Wieland bedient. Na gut. So hatte ich mir das auch nicht vorgestellt. Außerdem sind 40 Jahre vergangen, nachdem ich diesen Traum hatte. Im Winter ist hier sicher die Hölle los. Skilifte wohin das Auge reicht. Die Häuser, besonders Hotels in die Höhe gebaut ... das wars. Die Temperaturen waren einstellig! In Endcamp haben wir eine Nacht in einem Hotel verbracht. Viel war nicht zu entdecken.

 

Mittelmeer

 

Was nun? In Richtung Heimat oder doch erst noch zum Mittelmeer. Kurz vor Sete und direkt am Meer haben wir unser letztes Lager am Mittelmeer aufgeschlagen. Während die Sonne erbarmungslos heiß knallte, war die Wassertemperatur verschwindend gering.

 

... und zurück

 

Die Rückfahrt begannen wir ca. 12 Uhr nach einem Einkauf im Supermarkt von Agde ... kurz vor Mitternacht erreichten wir das Saarland und Nähe Frankfurt ... und er fuhr und fuhr ... den Sonnenaufgang haben wir auf der Autobahn zwischen Hannover und Magdeburg erlebt.

 

Ein bewegender Urlaub der Frankreich umrundet hat.