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Born auf dem Darß Jahreswechsel 2013-14

 

Unsere Vorfreude auf diese Urlaubstage waren so groß. Ich wanderte nachts von einem Wachtraum zum nächsten und unternahm nicht gerade ausgeschlafen die letzten Handgriffe vor unserer Abfahrt.

Die Straßen waren übersichtlich bis zur Autobahn. Kurz nach der Auffahrt bei Wittstock versammelten sich zweispurig sämtliche Fahrzeuge, die gerade in der Nähe waren. ... In 8 km soll eine Baustelle kommen. Gefühlte Stunden später durften die Fahrzeuge der 2. Spur in die erste Spur wechseln, soweit dies die Konkurrenten zuließen. So, dann wechselten wir, fuhren wenige Minuten auf der Gegenfahrbahn und fragten uns, warum wir so lange im Stau standen. Kurz hinter Rostock wechselten wir aus voller Fahrt zur Landstraße und fedelten uns in Sekundenschnelle auf eine schleichende Autokette. Wollten die alle auf den Darß, oder nach Born? Na dann wirds eng! Irgendwie löste sich mit der Zeit alles auf und unsere letzten Kilometer vergingen sehr schnell. 

 

Da stand das Walfischhaus vor uns und zwischen ihm und den Hafen leuchtete der Weihnachtsbaum, so romantisch. 

Nach einem herzlichen Empfang beäugten wir unser Zimmer mit Balkon und Blick zum Hafen. Der Boden war frisch gewischt und das Dekor einer schwedischen Designerin, die auch ich so mag, zierte das Zimmer. Draußen war es bereits dunkel als wir auf der Suche nach Kulinarischem die Pension verließen.

Am Kamin schlemmerten wir Kaffee und Kuchen, ... probierten wir Dorsch und Scholle. Die alte Mühle hatte geschlossen.

Nach dem Frühstück im Wintergarten fuhren wir bis zu dem ersten Strandaufgang Richtung Ahrenshoop. Das Unwetter vor Kurzem hat mächtig gewütet. So sind Bäume kreuz und quer umgeknickt und der Strand ist stellenweise nur noch 2-Fuß-breit. Vor wenigen Jahren hat man hier den Sand aufgefüllt und die Befestigungen erneuert. Viel ist davon nicht mehr zu sehen. 

Zunächst sind wir Richtung Leuchtturm gelaufen und als der Strand nicht mehr begehbar war, wieder gefühlte hunderte Kilometer zurück. Mit Kaffe, Torte, Sanddornpunsch und Fischbrötchen haben wir uns belohnt. 

Bereits kurz nach 15 Uhr färbt die Sonne bevor sie verschwindet den Himmel rot. Vom richtigen Standpunkt aus, sehen wir die Sonne im Meer versinken.

Am nächsten Morgen lacht die Sonne und lockt zu einem weiteren Strandlauf. Ein Schwan begrüßt uns vor idyllischer Kulisse. Wie weit ist es bis zum Leuchtturm? Bereits gestern hatten wir diesen stets im Visier, aber nicht erreicht. 

Nach einem herrlichen Strandspaziergang gelangen wir an einen Hafen. Hier liegen Wasserschutzpolizei und Seerettung. Doch was ist hier los? Scheinbar tausende Wanderer sind unterwegs. Ein Weg zum Leuchtturm lockt nicht nur uns in seinen Bann. Wir balancieren auf Bretterwegen, da darunter, rechts und links sumpfige Gebiete liegen und ein Vordringen unmöglich machen würden. 

Da steht der Leuchtturm ganz stolz vor uns, ragt in den Himmel hinein, verbirgt in seinen Nebengebäude Museum und viel Wissenswertes. 

 

Der Weg zurück ist nicht kurz. Wir träumen von kulinarischer Belohnung.

Oh sieh nur, das Wielandhaus. Die Inhaberin eines Shops in diesem Haus erklärt mir, dass ihr Mann das Haus von seinem Vater übernommen hat, schon immer trägt das Haus den Namen. Früher war eine Bibliothek oder ein Buchhandel drin und der Schriftsteller Christoph Martin Wieland gab seinen Namen dafür.

Sylvester. Eine Wanderung am Bodden entlang. Wir geniesen die Natur, den Sonnenschein und freuen uns bereits auf den Abend.

So, es ist soweit. Wir werden höflich einem Tisch zugewiesen. Ein Pärchen sitzt bereits. Um uns herum füllen sich die Plätze. Vielleicht sind 30 Gäste im Raum. Alle Lust auf Dinner. ... Wir kommen ins Gespräch. Den ganzen Abend essen? Oh ja. Das funktioniert gut ... unsere Tischnachbarn waren letztes Jahr schon hier und es hat ihnen super gefallen, so dass sie bereits sehr frühzeitig das Zimmer ihrer Wahl und ein weiteres Sylvestermenü gebucht haben. Ja, im letzten Jahr haben sie sich sehr spontan entschieden und echt ein winziges Zimmer bekommen. AHA. Bis dann ein Aufsteller auf ein freies Zimmer hinwies. AHA. Dann sind sie dahin umgezogen. AHA. Wir hatten im letzten Jahr auch gebucht, verraten wir, doch dann überkam uns eine häßliche Grippe ... AHA. Dann war das das Zimmer? AHA. Lustig und nun sitzen wir ein Jahr später an genau dieser Stelle an einem Tisch! :-)

FÜNF-Gänge-Menue. Wir genießen und schmecken und speisen und erzählen und beobachten zwischen Sandmann und Jahreswechsel. Echt ein Genuss! Der Abend vergeht sehr schnell. Als Sekt und Pfannkuchen gereicht werden, stehen draußen unzählige Einheimische, die sich für den Start ihrer Sylvesterraketen den besten Platz am Ort ausgewählt habe. Einiges später startete das offizielle Feuerwerk ... 

Den Neujahrstag begannen wir später mit Frühstuck und Brunch. ... und juchu mit unserem Lieblingssohn und Sonnenschein :-)

Wir entschleunigten die noch verbleibende Zeit im Norden ... und ließen die schönen Urlaubstage in Born und Umgebung ausklingen.

Für die Rückfahrt gerüstet, rollen wir den Koffer zum Auto zu. "Möchten Sie handgestrickte Schafwollsocken oder ein Sträußchen Petersilie?" Neben uns stand sie wieder, die alte Dame, mit der wir bereits 2009 Bekanntschaft machten ... und redete und redete .... Sie strickt den ganzen Abend jeden Abend während sie schon im Schlafzimmer sitzt, ... einen Fernseher hat sie drin, ein extra Anschluss ... dann braucht sie sich nicht noch ins Bett begeben, wenn sie müde ist ... die Socken verkauft sie, da sie doch so wenig Rente hat ... sie kommt mit ein wenig über 100 Euro aus in der Woche, fast jeden Tag Toast und selbstgemachte Marmelade ... früher hat sie Windschutz genäht und an Touristen verkauft ... Vorbeigehende Passanten bot sie ihre Ware feil, ohne sich wirklich von uns zu wenden ... wir aber steuerten im Zeitlupentempo immer mehr unseren Autotüren zu ... Gefühlte Stunden später fuhren wir zurück ... besichtigten das Hochbett von Sophie und übergaben dafür den vergessenen Familienkalender ... 

Sellin im März 2012


... und immer wieder ein Erlebnis. Das Wellenrauschen und die Spuren im Sand. Wieder einmal haben wir ein schönes Dach über dem Bett gefunden. Es steht auf der Steilküste und lässt von oben einen herrlichen Blick auf Ostsee und Seebrücke zu. Auch das Frühstück war hervorragend und ganz nach unserer Vorstellung. Der Strand und wir (und ohne baden) waren fotogen wie ihr gleich sehen könnt. Ach ja, und Fisch in allen Variationen ... ihr wisst schon.

Hohe Düne

2011. Auch wenn sich die Bilder gleichen, die Ostsee hat uns erneut und überaus erfolgreich in ihren Bann gezogen ... 

Fischland Darß

Nach mehreren Anläufen hatten wir im „Walfischhaus“ ein Zimmer buchen können und haben uns nach getaner Arbeit auf die Straße in Richtung Norden gewagt. Mein geliebter Recke hat wieder einmal auf meine Kartenleserkünste verzichtet und SEIN Navi auf die Tour eingestimmt. Da diese Tage nicht die längsten sind, schaukelte unser Vehikel in die Dämmerung. Oh da, was war das. Nein, ich hab nicht aufgepasst, habe gestrickt .. na gut, ich nehme die Karte und sehe nach, wo wir „sind“. Die richtige Auffahrt hatten wir verpasst. Nun wurden wir noch umgeleitet. Kilometer später gelangten wir auf die vorgesehene Piste. Wieder erklingt die Navistimme und verlangt, dass wir abfahren. Nein, mein Recke bleibt hart. Wenige Minuten später folgt er ihr doch und wir fahren mittlerweile in der stockedunklen Nacht gepflasterte (Feld-)Wege, die es in sich haben. Wir wissen nicht wo wir sind. Das Navi hat konsequent der Anweisung Folge geleistet, die wirklich kürzeste Verbindung zu wählen.

Gut, wir sind angekommen. Keine Menschenseele weit und breit. Die Tür stand offen und wir fanden auch eine Telefonnummer, um ... in unser Zimmer  eingelassen zu werden.

Das riesengroße freundliche Zimmer  war ganz nach meinen Vorstellungen eingerichtet. Doch was war das? Was Schwarzes! IIIIIIIIIIIIIIIIhhhhhhhhhhhhh. Und da und dort auch .... IIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIhhhhhhhhhhhhhhhhhhh L !!!

Mein Geliebter durfte beweisen, dass er mich gerne beschützt. Er war der Starke! Danke!

Im Ort waren alle Lichter gelöscht und die Bürgersteige nach oben geklappt. Eine romantisch anmutende Gaststätte zog uns magisch an und siehe da, Koch und Kellnerin warteten bereits nur auf uns. Köstlich. Unbeobachtet. Inruhegelassen.

Geschlafen habe ich mit gemischten Gefühlen, weil mein Kreislauf verrückt spielte und mir die Angst vor großen Tieren im Nacken saß.

Alles weitere im Walfischhaus war großartig. Mir gefällt so ein Frühstück. Wenig, ausgewählte Köstlichkeiten, persönliches, das Umfeld, der Ausblick, das Porzellan  ...

Den ersten Tag haben wir Born erkundet. Ein idyllischer Ort, viele kleine gepflegte Häuschen und Grundstücke, Bodden, Tiere, Ruhe. Nach Ahrenshoop führte uns ein kurzer Abstecher am Nachmittag. Dort wurde der Sand am Strand völlig erneuert. Schwere Technik war am Werk. Der Sand war so ungewohnt grau. Wenige Wochen vorher wütete eine Sturmflut, hat die Dünen sehr zerstört, Bäume entwurzelt, viel Müll angespült. (Zu dieser Zeit war die Halbinsel gesperrt) ....  Wir konnten drauf und suchten uns ein Cafe ! Hurra .. 

Selbstgebackener Kuchen und Latte M. Mhhhhh.

Natürlich mussten wir das BioEssen im Walfischhaus kosten. Auch dafür bin ich zu haben, mhhhh.

Unsere Strandwanderungen führten uns von Rerik nach Zingst und zurück sowie von Ahrenshoop bis zur Wende  ... na gut, bis kurz vor den Leuchtturm. UND zurück. Immerhin waren wir insgesamt so um die 45 km zu Fuß unterwegs. Hat gut getan und Platz geschaffen für die leckren Torten und Fischchen.

Wetter hatten wir jeden Tag. Ein romantischer Ausblick bot sich uns an den Morgen (Mehrzahl?) mit Sonnenschein ... vom Zimmer aus durch die Terrassentür auf den Hafen ... schööööööööööön J

Herrlich wars ... doch die Zeit verging wieder einmal viel zu schnell. Na denne, bis zum nächsten Mal! <3

Drei kleine Episoden noch:

Eine junge freundliche Frau, so ganz allein mit kleinem Auto und schweizer Kennzeichen war 13 Stunden unterwegs, um für zwei Tage an der Küste zu sein ... Sie kannte SBK: „... da ists doch so hügelig!“ Ich musste widersprechen und entschuldigte meinen Blick auf die sehr flache Landschaft um die Elbe mit .... na ja, vielleicht sehe ich das anders, weil ich ursprünglich aus Thür. komme.  Sie auch. Haha. Aus SM und hat drei Jahre in IL gewohnt. Toll. 

Ein Abendbrot mit viel Fisch verzehrten wir in einer alten Mühle. Einer Gaststätte, an der so, ja genau die letzten 20 Jahre vorbeigezogen sind. Urig, gut, lecker. Da drang eine bekannte Stimme durch den Raum. Genau hier speiste auch ein Zweimetermann von unshier, ein ehemaliger Kollege ... mit ein wenig verändertem Äußeren  ... und doch: er war es! Erschrocken war er schon, als mein Recke an seinen Tisch trat und ihn begrüßte. So klein ist die Welt.

Übrigens war am höchsten Punkt des Ortes ein von einer Holzeule bewachtes Holzschild in Augenhöhe mit der Aufschrift: „Hochwasser am 30.02.1997“ (Ehrlich, einige Sekunden hats gedauert) ... 

Die Koffer in den Händen und das Auto in Sichtweite, biegt eine Frau mit einem Fahrrad um die Ecke, grüßt uns freundlich und ruft: „Hat es Ihnen gefallen?“  Ja, ein schönes Stück Erde ....  ....   Bei ihr waren in diesem Jahr kaum Gäste, alle wollen einfach viel Geld bezahlen, aber sie verlange nur 10 Euro pro Nacht, da möchte keiner übernachten und sie habe in diesem Jahr gerade so 200 Euro eingenommen, bei etwas über 160 Euro Rente ... Da war mal ein Herr an ihrem Haus und der hat gefragt, ob er mal sehen kann, was es da für 10 Euro gibt, ja und dann zeigte sie ihm die Zimmer und er staunte, da waren auch Fernseher da .... Warum sei sie so billig?: „Ja ich bin noch Sozialist“ ... Sie redete und redete ... die echten Darßer Häuser haben einen weißen Sockel und die Türen sind nur zweifarbig, viele im Ort haben doch kunterbunte Häuser ..... die Leute kommen her und im Sommer grillen alle und da legt sich ein nach verbrannten Fleisch stinkender Geruch über den Ort, da wird ihr schlecht ... sie war während der Bombardierung in Dresden ... Napalm ... brennende Menschen ... ... Sie hat fünf Kinder und sieben Enkel ... ein Junge schenkte ihr ein Telefon ... brauchte sie nicht, na gut hat ihr dann doch dreimal das Leben gerettet ... der andere Sohn brachte ihr einen Tiefkühlschrank ... die Leute sagen, die wollen ihr Haus und sie ins Heim bringen ... Sie hatte ein Blumengesteck in ihrem Fahrraddrahtkorb ... mit einer künstlichen roten Blume für die drei sowjetischen Soldaten, deren Grab im Ort steht ... Früher hatten die Darßer immer einen Sarg auf dem Hausboden .... eine Oma sei damals im späten Sommer zu Hause gestorben ... da wurde der Sarg heruntergeholt, mit einem Laken ausgelegt und die Oma wurde hergerichtet  ....    Sie habe dann alle roten Rosenblüten vom Strauch vorm Haus abgeschnitten und für die Ausschmückung des Sarges gebraucht ... Im Dezember haben die Rosen wieder geblüht! ...

An andere viele Dinge kann ich mich im Moment gar nicht mehr erinnern ... Wir haben unsere Heimreise (mit einer halben Stunde Verzögerung) angetreten.

 

 

 

Hiddensee - ein Inselurlaub

 

 

 

 

 

Selten war zu Beginn einer Urlaubsreise eine Ankunftszeit so wichtig. Diesmal mussten wir die Fähre erreichen und entsprechend pünktlich losfahren.

 

Das sollte auch der letzte Sonnentag werden. Schade. Doch wir waren optimistisch und suchten Natur, gutes Essen und Ruhe. Da werden wir mit jedem Wetter fertig.

 

Die Fahrt verlief gut und wir konnten uns in Schapprode ohne Hast von unserem fahrbahren Untersatz verabschieden und die Fährfahrt aufnehmen.

 

Hiddensee. Unser Hotel steht direkt neben dem Hafen von Kloster. Der Himmel war immer noch blau und die Sonne leuchtete. Unser Hotelzimmer ist wirklich klein, das Bad ebenso und beim "WC-sitzen" ist Zähneputzen leicht möglich. Unsere Sicht ist auf Hof und Wiese. Wollen wir auf den Hafen sehen, gehen wir vor die Hoteltür. Nach unserer Ankunft erkunden wir sofort die Gegend, den Ort, den Strand, laufen bis zum Nachbarort Vitte und sind beeindruckt von der Insel.

 

Wir essen im Hotelrestaurant Fisch, was sonst .... lecker.

 

Die Müdigkeit holt uns früh in die Betten. Mein Bett entpuppt sich als erbsengestreutes Weichbrett. Nichts für Prinzessinnenkörper.

 

 

 

Das Frühstück war unspektakulär aber gut. Nachbestellte Brötchen beschweren meinen Magen. Zu Fuß erforschen wir das Gebiet um den Leuchtturm. Sehen die Steilküste, die ständig bröckelt und nur einen Steinwurf entfernt neue Halbinseln entstehen lässt. Hier gehen wir am Strand entlang, bis ein geschütztes Gebiet -Vögelbrut- uns den Weg versperrt.

 

Unterwegs treffen wir eine Sanddornpflügerin. Sie winkt uns heran, eine Kreuzotter schlängelt sich durch das Gras. Die Frau erzählt uns, wie sie Sanddorn konserviert. Da werden mit den Beeren an den Ästen auch Blätter Schnecken usw. mit den Händen zerdrückt und durch ein Sieb gestrichen. Mühsam. Sie hat einen roten Plastekanister für den Saft mit, zu Hause -sagt sie- kommt auf einen Liter Saft 2 kg Zucker und dann werden die Gefäße verschlossen, ohne zu erhitzen, so bleiben alle Vitamine drin.

 

Von diesem Augenblick an bin ich aufmerksamer gelaufen wegen der Schlangen ...

 

Übrigens denke ich, dass die meisten Urlauber Lehrer sind. Zum Frühstück waren Unterhaltungen zu hören ... nonstop ... ich habe versucht die Fachrichtungen zu verteilen.

 

Im Bildercafe war der Automat für Capu kaputt. Schade. Als wir im Hafen ankommen, zwang uns ein kurzer Regenguss in die Klock-8-Achter-Bar und es gab Fisch. Den Abend haben wir mit selbstmitgebrachten Rotwein ausklingen lassen.

 

 

Zum Frühstück Nummer 2 habe ich Zurückhaltung geübt. Heute haben wir Fahrräder ausgeliehen und sind bis zum kleinen Leuchtturm am südlichen Ende der Insel gefahren.

In Neuendorf sind wir bei Rosi eingekehrt und haben köstlich gespeist.

 

Bei unserer Fahrt sind wir tatsächlich einigen Fahrzeugen begegnet. Baufahrzeuge zum Straßenbau ???

 

Den ganzen Tag war die Sonne über uns, einfach herrlich. Der Wind allerdings hat mächtig zugenommen und die Ostsee stürmisch gemacht. Ein Getose westseits.

 

Die Südseite dagegen beschert uns Sommer pur. Bei 30 Grad verbringen wir die Kaffeezeit auf der Gartenterrasse vom Wieseneck. Köstliche Sanddorntorte und Latte, Wiesen, Pferde, Enten, Sonne, Blauer Himmel, Meer, herrliche Sicht.

 

Was bleibt für diesen Tag sind Hafenrundgang, Strandspaziergang, Sonnenuntergang. Doch jetzt bläst der Wind eisige Kälte. Abends verdrücken wir leckren Fisch im Wieseneck.

 

 

Die nächsten Tage haben wir im Spaziergang die anderen Inselflecken erkundet, Fisch genossen, frische Luft geatmet, Sonne getankt, Kuchen und Torte geschlemmert, gegen den Wind gekämpft, Steine gesucht und Hühnergötter gefunden, Tiere beobachtet, uns erholt und diese himmlische Ruhe wohlwollend aufgenommen ....

 

Dann war der Urlaub plötzlich zu Ende und wir danken Hiddensee :-))

 

 

 

 

 

Bansin ... auf der geliebten Insel Usedom

 

Nach einem Jahr Ostseeentzug hat der spontane Trip gut getan. Fünf Stunden Fahrt, wir haben den Ort kurz inspiziert, wiedererkannt und für gut "entwickelt" empfunden. Der Empfang war fürstlich und wir sind nach dem Kofferablegen dem Ostsee- und Fischduft nachgegangen und haben beides gefunden. Fischgaststätte mit Blick auf die Ostsee.

 

Trotz Fernrohr hat sich die Nacht auf das Wasser gelegt - alles unsichtbar ... da Draußen.

 

Drinnen dagegen gab´s Hering satt, der den Recken´s Magen nicht stopfte. Die Bedienung war erschrocken und hat bei einer erneuten Einkehr zusätzliche Heringe versprochen.

 

Mit Photo-Blitz gelingt uns die Rastaufnahme auf der Bank direkt vor der Fischgaststätte. Im Gastraum erregen die Blitze Aufregung ...

 

Ach ja, zuvor haben wir den Sauna und Badbereich getestet. Die Finnische Sauna war so heiß, dass ich mir die Knie verbrannt habe. Neben dem Raum der Ruhe gab es einen Raum der Stille.

 

Freitag und das Verwöhnprogramm ... ein herrschaftliches Frühstück um halb 10! Vital, Natur, Fisch ... alles Gute ... enthäutete Früchte ... echt alles Gute.

 

Danach wurde es sportlich. Gehen nach Ahlbeck und zurück. Zwischendurch nur ein kurzes Auftanken mit Capu und Eis. Nach der Rückkehr eine wohlverdiente kurze horizontale Verschnaufpause. Auf zum gemeinsamen Laufen am Strand ... und nach ca. drei Rettungstürmen hat Wieland das Weite gesucht. Immerhin wollte er geringfügig weiter laufen. Während ich an der Seebrücke von Heringsdorf umdrehte, joggte Wieland weiter bis Ahlbeck. Natürlich auch zurück.

 

Ich fühlte mich lange gut. Doch so nach und nach entzog mir der weiche Sand die Kraft. An der Seebrücke Bansin haben´s meine Beine echt schwer ... da merkte ich, ich bin viel zu weit gelaufen.

 

Am Schloonsee, auf dem wir vom Hotelzimmer aus blicken konnten, lockte uns ein idyllisch anzusehendes Domizil. Auf dem Weg dahin trafen wir Schwäne und streitende Enten. Im Restaurant war Hochbetrieb und ich erkundigte mich höflich, ob eventuell doch geschlossen sei. ... Oh, nein, bitte hier ist ein Tisch frei .... und auch das Tiramisu ist selbst gebacken ... und hat sehr gut geschmeckt. Doch sonst herrschte Hektik, fehlte nur, dass die Bedienung uns den Besen unter´m Tisch und zwischen den Beinen schwingte. Hier wurde die Feier für einen 80. Geburtstag vorbereitet. Da passten keine Gäste rein ... Ein falscher Zeitpunkt eben.

 

Auf direktem Weg haben wir das am Vortag ausgewählte Fischlokal angesteuert. Zunächst wurden wir auf einem Stück Papier hingewiesen, dass wir nicht ungeduldig sein möchten, der Chef selbst kocht und wir Zeit mitbringen sollten, da alles frisch verarbeitet wird. Das Edelfischgratin war gut, doch mein Mageneingang verschlossen ...

 

Christel und ihre Freundin saßen am Nachbartisch und machten keinen Hehl aus ihrer Liebe zu E. Kästner. Sie kannten familieninterne Geheimnisse ... und stritten über Details. Erst im Jahre 2017 soll das Archiv in London das letzte Geheimnis über Kästner lüften ... das dauert den Damen sichtbar zu lang. Strittig bleibt noch, wie Kästner, der aus so ärmlichen Verhältnissen stammt, studieren konnte.

Entweder gab es Gönner, die in ihm frühzeitig ein Genie erkannten. Immerhin hatten Goethe und Schiller die auch. Oder die Damen erinnern sich an den amerikanischen Traum ... Kästner "vom Tellerwäscher zum Millionär" ...

 

Mein Essen hab ich nicht geschafft, aber W.

 

Mit dicken Bäuchen waren wir saunieren und mein Recke im Außenbecken eingetaucht. Alle Hinweise des Hotels auf das 27 Grad C warme Außenbeckenwasser waren Lüge ... 5 kühle Grad C.

 

Nach dem wunderbaren Frühstück gehen und laufen wir wieder Strandauf- und abwärts und genießen die zarte und angenehm warme Ostseebrise. Wir beobachten die Möwen und das andere Getier, die Wellen und Menschen. Kehren im Cafe ein und essen frischen Fisch bei Fischers Fritze. Alles Extraklasse.

 

Wieder besuchen wir Sauna und Bad. Schade, dass die Finnische Sauna außer Betrieb war. Wobei mir die Bio-Sauna völlig ausreicht und meine Haut gerade noch so toleriert.

 

In der Hotelbar war am Abend ein Konzert angesagt. Harald Wollenhaupt spielt Gitarre und singt dazu. Oldies. Kurz vor dem angekündigten Beginn treten wir ein und .... Voll. Eigentlich hinter den Lautsprechern, sozusagen mit dem Künstler auf einer Reihe finden wir noch einen Sitzplatz. Mey tai und Tigermilk lassen meine Zunge

lockern. Alle Titel kenne ich. Der Abend war gut.

 

Warnemünde im November 2006

 

Der Norden hat uns wieder gerufen und so kam Freude auf. Wir haben uns kurzfristig entschieden, die Küste zu besuchen. Zu jeder X-beliebigen Zeit drängen immer mehr Ostseehungrige in die Hotels, so dass die Bettensuche nicht problemlos ablief. Unser Hotel lag direkt an der Strandpromenade und nur wenige Meter weiter lockten Strand, Wasser, Bäume, Luft mit Fühldichwohlprogrammen und Bars, Restaurants, Kneipen, Geschäfte, Märkte mit ihren kulinarischen Angeboten.

 

Billig Fisch essen, Ausruhen und Standläufe war unser Plan. Für den Matrosen a.D. bestand der Trip zusätzlich aus großer Freude auf Historisches mit Wiedererkennungswert.

 

Schade, die Dunkelheit legte sich mit unserer Ankunft auf den Strand und die See. Wir haben unser Zimmer mit Aussicht beäugt und sind durch die romantisch beleuchtete „Alte Strom – Promenade“ geschlendert. Es hat nicht lange gedauert und wir sind auf eine Fischerkneipe gestoßen. Fischessen.

 

 

Glück gehabt. Gerade so haben wir die Frühstückszeit abgepasst. Auch die Sonne war uns gnädig. Millionen von Meter sind wir am Strand gelaufen, haben frische Brisen geatmet, Möwen und Bademutige beobachtet und geträumt.

 

 

Mit der Fähre konnten wir zur Hohen Düne übersetzen. Von der Ferne war das Gelände mit den Kasernen sichtbar, doch nichts bewegte sich und nichts schien auf ein Leben danach hinzuweisen. Ein neuer Zaun war gezogen, neue Gebäude gebaut, doch die wirkten verlassen. Wenig später kam uns in den Sinn, dass hier andere Zeiten herrschen, dass das nicht mehr so ernste Feindbild Wochenendheimfahrten zulässt und das Wochenende bereits eingeläutet war. Die Anlage schien kilometerlang. Ein Schnellbootgeschwader ist dort stationiert. Es sind fast dreißig Jahre! vergangen und so ist es nicht verwunderlich, dass der Wiedererkennungswert sank. Wo war das damals neu gebaute Kulturhaus, die Baracken .... ?? Wenige alte Gebäude stehen noch. War das die Kaserne ... was war das für ein Gebäude ... steht der Grashalm noch ... ??? Unser Matrose war aufgeregt und froh. Vielleicht auch ein wenig enttäuscht?

 

Doch: Wir waren dort. Dort, wo vor mehr als einem viertel Jahrhundert die Matrosenbänder windwärts wehten. Das ist so, wie die Fahrt zu meinem Klassentreffen bekam ich zur Antwort! ... Alles gehört dazu, auch die Stadt. Ich würde mehr daraus machen, als ist. Schnellboote fahren die jetzt. Das Kulturhaus, das erst gebaut wurde in den siebziger Jahren, damit Veronika F. sang, steht bereits nicht mehr. Ein Stück alte Mauer wurde stehen gelassen und zeigt, dass höchstwahrscheinlich auch andere Ehemalige wie an allen Mauern nach alten Relikten suchen. Der großen Nachfrage wegen hat sich der Verantwortliche dort sicher überzeugen lassen. Richtig so.

 

Ein Platz in der Minisauna war uns zumindest an diesem Abend sicher. Zusammen mit uns füllten vier Personen alle Möglichkeiten. Dennoch wir spürten die Erholung anrollen.

 

Strand, Stadt und Hotels wurden zusehens mehr und mehr vereinnahmt. Das war nicht wirklich unser Wunsch, doch wer fragt uns schon. Warnemünde hat die Planung für dieses Wochenende dennoch mit uns gemacht und sorgte stets für stressfreie Spaziergänge und Platzsuche in den Cafe´s und Kneipen ...

 

 

Samstag, 11.11., 11:11 Uhr. Die Rostocker „Seehunde“ rüsten sich trotz mieser Witterung für ein wohl schon traditionelles Baden und sorgten für Stimmung und Bewunderung am Strand.

 

Gehen, schiffern und Träumen statt Joggen und gezieltem Training. Wir haben zwar nicht immer Rast gemacht, doch echt Sport auch nicht. Eine Reisetasche haben wir unangerührt zurücktransportiert. Mehr bewegten wir unsere Mundwerkzeuge, um Torte und allerlei Fisch zu verspeisen.

 

Die Hafenrundfahrt war ein ökonomischer und technischer Querschnittsbericht. Die Stimme des Kapitäns klang zufrieden. Der Matrose wars auch.

 

Ach ja. Da war noch das besondere Hotel, die Ländervertretung des Fürstentums „Principality of Hutt River“ (Australien). Ein selbsternannter Prinz mit eigenem Geld und so. Das Hotel diente uns. Als Unterkunft.

 

Wir haben uns erholt. Danke Ostsee.

 

Binz im Januar 2006

 

Wir sind am Mittwochabend hier angekommen und die Insel war verschneit und eisig kalt. Das Hotel haben wir sofort gefunden und der erste Eindruck war nicht der Schlechteste.

 

Den ersten Abend wollten wir im Hotel speisen und hatten mit der Buchung einen Tisch bestellt. Nun hofften wir aber, mit dem Buffet mehr Auswahl zu erhalten und entschieden uns um. Wir hofften. Leider war so gegen 19:30 Uhr bereits das Fischige alle. Gerade wegen der Fischgerichte sind wir hergekommen. Naja. Das Bier war auch aus. Die Kellnerin hätte auch vom Erdgeschoss Bier geholt, weil es ihr doch peinlich war, zur Not eben, aber. Wir lassen uns den Urlaub nicht vermiesen. Ja, wir sind schon satt geworden und ich hab mir eben dreimal Kompott geholt, das allerdings gut geschmeckt hat.

 

Im Zimmer war Schiffsboden, gut anzusehen, aber bei solchen Wetter latscht man alles rein und es wird dann unansehnlich und schlecht zu laufen. So sind auch meine Fellschuhe von unten her versaut.

 

Die Nacht war gut. Nach ausgiebiger Dusch- und Waschgelage sind wir zum Frühstück. Das war ausreichend und gut. Die Marmeladegläser mit Etikett und riesigen Esslöffeln drin wurden gerade so von den handbereiteten frischen Früchten wettgemacht. Der Kaffee war gesund. Während des Frühstücks wanderte der Hoteldirektor höchst persönlich von Tisch zu Tisch, begrüßte auch uns im braunen Anzug, weißen Hemd und gestrichelter Frisur. Er versprach uns optimales Vergnügen beim Eislaufen auf dem Schmachtersee, der vollständig zugefroren sei. Machte uns Mut für den Tag und wechselte die Gesprächspartner.

 

 

Die Sonne lachte bereits und wir wanderten in Richtung Prora. Die Ostsee war stürmisch und teilweise am Ufer gefroren und die Möwen suchten um die Eisplatten nach Fressbaren (die Eisschollen betäuben durch ihr hin und her wippen die Fische und so haben die Möwen ein leichtes Spiel). Mittendrin zogen vom Norden dunkle Wolken auf und schoben sich dreieckförmig und langsam zum Strand und über den Ort. Unheimlich. Prora zeigte wahre Größe und jeder Stein wollte vermarktet werden. In einem Teilstück sollten so 5000 Menschen untergebracht werden. Urlauber, dann waren es Soldaten. Auch unheimlich. Nach ca. 10 km Eilfußmarsch hatten wir uns ein Käffchen verdient. Das Caprice kannten wir schon. Edel mit Veranda, Kamin, viel Kunst und gutem Geschmack.

 

Saunieren. Relaxen. Essen. Die Halle mit seinem antiken Holzstühlen und Polstersesseln, der fiktiven Empore und dem Essen mit dem Feinschmeckerstatus. Genügend Bettschwere.

 

Der Weg nach Sellin durch das Biosphärenreservat war tief verschneit und fast unberührt. Der Himmel leuchtete blau, die See war ruhig. Sellin selbst schläft momentan noch. Zurück mussten wir wieder zu Fuß, andere waren sogar auf Ski unterwegs, insgesamt 15 km. Ein Jogginersatz. Sauna musste wieder sein und hat uns entspannen lassen. Ja zum Abend haben wir Fischiges verspeist. Z.B. Scholle mit extra Heringe, oho.

 

Unsere Leiber wurden immer träger und so haben wir am Sonnabend die Bremse leicht angezogen, sind eher am Strand gewandert, haben uns kulinarisch verwöhnt und uns ein Saunamammutprogramm gegönnt. Am Abend war es mehr als schwierig, einen Tisch zu bekommen. Alle stürmten zum Wochenendbuffet.

 

Nun kam er schnell, der Sonntag und Abreisetag. Ein letztes Hotelfrühstück, packen und .... danke und Wiedersehen Ostsee ... die Minka hat uns begrüßt ... wir sind erholt und wieder zu Haus.