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Fotos zu unserem Frankreichtrip warten nur noch darauf, hier eingestellt zu werden. Irgendwie nimmt mir die Technik mit ihren Launen die Freude. Ich teste weiter ... Bleibt schön neugierig!

Hier zunächst mein Tagebuch:

Uhuuuuuurlaub und auf gehts mit gepackter fahrbarer Kiste nach Frankreich. Klar sind wir für einen Urlaubstag viel zu früh aufgestanden. Doch es hat sich gelohnt, da wir bereits gegen 9:00 Uhr von der Autobahn aus den Frankfurter Flughafen erblicken konnten. Ca. 16 Uhr sind wir in Dijon angekommen, unserer Zwischenstation. Die Nacht verbringen wir im einfachen Hotel. Da es zwischendurch sehr geregnet hatte und sich über Frankreich die Wolken verzogen, war uns klar, wir sind auf dem sonnigen Weg in die Ferien.

 

Dijon´s Innenstadt war für den Bau einer Straßenbahnlinie total hinüber. Selbst unser elektronischer Wegweiser hatte massive Probleme, den Weg in die Stadtmitte zu finden. In das anvisierte Hotel im Zentrum und Nahe der Altstadt konnten wir nicht einkehren. Die Tiefgarage, in der wir hätten parken müssen, verschmähte aufgebockte Vehikel. So haben wir die Altstadt besucht, Kaffee, Kuchen und das Flair genossen ...

Nach dem anstrengenden Reisetag konnten wir sofort superfest einschlafen, obwohl ich hier feststellen musste, dass ich mein geliebtes Kissen vergessen hatte. Schade. Cést dommage.

Wir fahren Richtung Bordeaux und müssen noch einmal 600 km zurücklegen. Das Wetter ist gut, warme 24 Grad C. Wir hören zum x-ten Mal die Französisch-CD und antworten, wiederholen die Worte, arbeiten fleißig mit.

Mittags auf der Wiese ... oh und mhhhhhh ... kalte Getränke und Brötchen *freu* ... Aber die Kühltruhe hatte sich aufgeheizt und einige Leckereien geschmolzen. Auch sonst war´s warm, immerhin 31 Grad C.

Ohne weitere Vorkommnisse und Sehenswürdigkeiten haben wir auf dem schnellsten Weg St. Emilion erreicht. Der Zeltplatz liegt inmitten der Weinberge und ist ruhig, bezeichnet sich als „ökologisch wertvoll“ und ist herrlich anzusehen. Die Bäume scheinen so unterschiedlich, da steht wohl von jeder Art einer hier. Ein See, viele schöne Wege, Enten, ein Schwimmbad und Weine.

In St. Emilion dominiert das amerikanische Englisch. Der auserlesene Rouge Vine ist weltberühmt und sehr beliebt.

Nach dem kurzen Abstecher im Ort baden wir neben Wasseraerobikern, speisen Muscheln und Pizza und fallen in die Kojen.


Für den nächsten Morgen war schlechtes Wetter angekündigt, doch es war warm, die Sonne lachte und wir radelten durch die Weinberge zu den umliegenden Orten, zu den Windmühlen und erneut nach St. Emilion. Der Wein hier ist köstlich, das Städtchen romantisch und so viele andere Schönheiten sind zu entdecken.

Wir sind in Richtung LA MER aufgebrochen. Das Wetter war nicht wirklich in Stimmung und hat uns bis Cadilac Regen beschert.

Cadilac ist ein altes kleines Städtchen an der Garonne, die schon mehrfach über die Ufer quoll und der Stadtmauer den Kampf ansagte. Hier stehen die Reste eines Schlosses. Von hier aus ist Antoine Laumet de La Mothe, Sieur de Cadillac losgezogen, er gründete über dem großen Teich im Jahre 1701 die Stadt Detroit, Michigan, und ihm zu Ehren ist die gleichnamige Automarke benannt.

Nun kam auch die Sonne hervor und lockte uns ans Meer. Auf einem Campingplatz in der Nähe der Hohen Düne waren die nächsten Tage und Nächte unsere. Wow, der Stellplatz war knapp für unser *grand tente* und der direkte Zugang zum Strand und Meer wurde zur Bergwanderung.

Mit dem Rad sind wir bei herrlichem Sonnenschein nach Arcachon gefahren. Haben Hafen, Stadt, Strand, Bistro gesichtet. Ein eher labriger Salat hat mir die Mittagsessenlaune verdorben. (Das war aber im gesamten Urlaubszeitraum das einzige Mal.)


Riesig hohe Wellen, Wassertemperatur um die 20 Grad C und an jedem Tag eine Strandwanderung am Atlantik, wunderschön. Anzutreffen sind immer wieder Relikte aus dem Weltkrieg, die bereits im wandernden Sand zu verschwinden drohen.
Am letzten Abend haben wir im Restaurant geschlemmert. Nach den drei schönen Tagen hat zum Abschied der Himmel geweint.

Ein Sonntag, in allen kleinen Orten, die wir auf der Weiterreise in das Baskenland durchfuhren, waren alle, aber auch alle Bewohner auf den Beinen. Markt, Fete, Stierrennen .. Die Straße am Atlantik entlang bot einige Überraschungen. Eine Bebauung auf einer Düne. Wunderschöne Häuser sind hier auf Sand gebaut, nur wenige Meter vom Meer entfernt. Ein traumhaft schöner Strand.

Bidart ist ein Vorort von Biarritz und hier ist unser Halt Nummer drei. Erneut direkt am Meer und der Campingplatz ist krachend voll. Der Sturm peitscht und die Wellen schimpfen laut, so dass das Getose bis zum letzten Zelt zu hören ist. Der Wind bringt auch Regen mit und der Aufbau unseres Zeltes, das Schleppen unserer Utensilien zum Stellplatz (unser Auto durfte nicht mit zum Stellplatz) bereitete keine Freude. Vor vier Jahren haben wir genau auf diesem Zeltplatz schon einmal Halt machen dürfen, damals auf einem richtig tollen Platz. Ach ja die Ferienzeit ...

Die Abendluft schnupperte angenehm und lockte uns zum Meer, zu einem Spaziergang durch die schönen gepflegten Anlagen und Strände, entlang an einem Golfplatz, auf dem sich in der Dämmerung Möven über Möven sammelten. Zum Golf spielen?

Nach Biarritz sind wir dem Meer entlang, welches sich gerade zur Ebbezeit verzogen hatte. Die Sonne leckte die letzten Tropfen des Nachtregens auf und brannte auf der Haut ... Viele Surfer aus aller Herren Länder tummelten sich in den Wellen. So viele Surfschulen, das muss sich wohl lohnen. Jedenfalls war es gut anzusehen, wie große und kleine Surfer ihre ersten Stehversuche probten ...

Eigentlich wollte ich Mitbringsel kaufen und luckte in das eine und andere Schaufenster. Mein Recke aber hat überhaupt kein Verständnis dafür und jedes Jahr aufs Neue platzen unsere Meinungen besonders bei diesem Thema auseinander. In mir steigt ein Wütchen hoch. ... Nun beschloss ich an dieser Stelle und damit wir nicht noch im Klinsch liegen, keine Urlaubssouvenirs zu kaufen! So wirklich abgeschüttelt hatte ich meine Enttäuschung noch nicht und plötzlich trat ich in ein Gefälle, knickte mit dem Fuß ordentlich schmerzhaft um und dachte (jetzt ist es wieder passiert und mein Sprunggelenk sicher an gleicher Stelle wie letztes Jahr gebrochen) Sch... , upps, das tat weh! (nach einem Humpeltag hat sich mein Fuß gut erholt und keinerlei Probleme bereitet, ein Glück!) Übrigens, weil das auch die Strafe für eine kleine Boshaftigkeit sein könnte, fällt mir ein, dass sich mein Recke kurz zuvor vor einem baskischen Bier ekeln musste. Wir gehören eben zusammen. Den Weg zurück mussten wir „obenentlang“ gehen, da mittlerweile die Flut das Wasser zurückgebracht hatte.

Ach ja, wir wollten nach diesem schönen Wandertag baden. Aber die rote Verbotsfahne flatterte am Mast, die Wellen schlugen bestimmt meterhoch.

Am nächsten Morgen hingen die Wolken voller Tränen, wieder blies der Wind kräftig und deshalb wollten wir per Bus nach Staint Jean de Luz. Verständigungsschwierigkeiten zwangen uns nach einigem hin und her nun doch mit dem Auto zu fahren. Wirklich erinnern konnte ich mich nur wenig an unseren Bummel vor zwei Jahren in dieser schönen alten Stadt, die nur wenige Kilometer vor der spanischen Grenze liegt. Entlang dem Meer reihen sich schicke Häuser aneinander. Am Hafen angekommen, entdeckte uns eine dicke Regenwolke und wir suchten eiligst Unteschlupf in einer Bar. Schön essen und trinken ist auch ein Trost. Neben uns saß ein Paar aus Moskau. Die Frau versuchte mit ebenso wenig Französischkenntnissen wie wir die Bestellung aufzugeben. Sogar der Kellner kannte einige russische Wörter und fragte, was „Bon apetit“ auf russisch heißt. ‚Karascho Apetita‘  ...

Baskischen Schinken und Käse a´la Leckerst dürfen wir kosten ... und kaufen.

Unsere Abreise war feucht, denn seit den Nachtstunden regnete es unaufhörlich.

Meer ade, Berge wir grüßen euch. Auf den Weg in die Pyrenäen, genauer gesagt, nach Saint Jean Pied de Port, liegt der schöne und bei den besten französischen Köchen sehr bekannte und beliebte Ort Espelette. Von hier kommen die scharfen Teile, die Peperonie´s, in Espelette Piment genannt, die diese Köche so lieben. Menschen über Menschen und diese sind alle mit ihren Autos vorgefahren. Die Stadt war eingenommen. In der Markthalle und auf dem Markt herrschte Enge. Alles was mit Baskisch zu tun hat, wurde angeboten. Obendrauf Stoffe, Espirallos, Mützen. Wir haben die scharfen Extra´s gekauft, mhhhhhhhhhhhhh.

In Saint Jean Pied de Port liegt der Municipal -der gemeindliche- Campingplatz mittem im Geschehen, direkt an dem Fluß Nive, der Stadtmauer, wenige Schritte neben der Kirche. Doch auch hier war der Boden aufgeweicht und kein freier Platz gut genug für einigermaßen trockene Füße. Unser Zelt stand und schon leckte die Sonne kräftig die Feuchtigkeit auf.

Nach der ersten Nacht am Drehkreuz auf dem Jakobsweg, wurden wir durch sehr laute Mäharbeiten, die am Waldeshang entlang der Nive durchgeführt wurden, aus dem Schlaf gerissen. Gut, es war bereits 9 Uhr. Doch vorher, also doch noch mitten in der Nacht, prasselte Regen auf das Zeltdach, drückte Citre auf die Blase und das Pulet auf den Magen (also das Abendessen vom Vorabend), krähte der Hahn noch im Mondschein ...

Auch hier pilgern die Menschen von überall her, überall hin. Manche davon nach Santiago de Compostela. Im Organisationsbüro beraten sehr nette ehrenamtlich Tätige, wir erspenden uns eine Jakobsmuschel mit Band (zum anhängen) und einen Marschplan für den Pilgerweg zum nächsten Pilgerort, der bereits in Spanien liegt. Die Pilger sind jung, alt, dick, dünn, allein, in der Gruppe ...

Mein Recke beschließt, zum 60. wird gepilgert!


Wir besuchten die Stadt Navarenx, die sich seit vielen hundert Jahren hinter der Stadtmauer versteckt, aber nicht zu verstecken braucht.




Auf der Fahrt nach Saint Sauveur haben wir im guten Glauben an das heilende Wasser in Lourdes Halt gemacht und für meine Mutti eine Flasche gefüllt. In der alten Kirche wurde öffentlich eine Andacht zum Schutz der Bergarbeiter durchgeführt. Viele Arbeiter einer Mine waren anwesend und mit festlicher *Arbeitskleidung* geschmückt.

Nach Saint Sauveur hin schien die Sonne, ohne dass die Temperaturen wirklich anstiegen. (Unter 20 Grad C)

Wir fanden unseren Campingplatz und der Kartei entging nicht, dass wir vor zwei Jahren schon einmal dort waren. Der Platz ist echt schön, sehr sauber, gepflegt und unweit vom Zentrum der Stadt. Von hier aus beginnt der rennradbeliebte Aufstieg zum Col du Turmalet, der mit 2115 Metern Höhe der höchste Straßenpass der französischen Pyrenäen ist. Nur wenige Tage vor unserer Ankunft haben die Tour de France-Profis den Turamlet bezwungen. Am Abend schlängelte sich ein sehr ansehnlicher Nachtmarkt die Straßen entlang und tauchte die Stadt in ein buntes Licht. Wir haben den Abend mit Sangria ausklingen lassen.

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Der Aufstieg auf den Turmalet auf dem Rad konnte mein Recke nicht ganz vollenden. Danach sind wir (für mich überaus plötzlich) auf Wanderschaft zu einem Cirque ... 7 km Bergbesteigung lassen das Wort Wandern nicht wirklich zu. Doch es war bereits spät und die Luft da oben äußerst dünn. Noch eine Unvollendete? Die Landschaft ist einfach großartig, unberührt, der Tag war wunderschön.

Die Nächte in den Bergen wurden immer kälter. Also Abreise bei 6 Grad C. Aber es gab keinen Regen! In Richtung Mittelmeer durchquerten wir die Pyrenäen. Die Landschaft ist grandios, prächtig und zum Genießen. Auf dem Col de Turmalet kämpften nicht nur wir kurzfristig mit dem Nebel. Eine kleine Herde Alpakas wollte lieber die Straße statt die steile Bergwiese beweiden. Hirt und Hund bestimmten das Treiben und setzten sich doch noch durch.

Direkt am Meer liegt Canet Plage. Hier ist zur Saison die Hölle los. Ja, gerade war und ist Saison. So bescherte uns die erst abendliche Ankunft sogar eine Absage für einen Zeltplatz! Nur deshalb nahmen wir das nächste Angebot sofort, sozusagen ungesehen, an. Ein kleiner, schattiger - unter großen Bäumen gelegene Stellplatz mit direktem Zugang zum Strand. Unwissend über die nachbarlichen Animationspläne waren wir Happy beim Spaziergang zum Meer, dem wieder sehr schmackhaften mediteranen Abendbrot ... bis zur Bettgehzeit, denn dann wurde die Musikbox des Nachbarcampingplatzes aktiviert. Höllisch laute Beschallung. Ups.

Von hier aus sind wir in Richtung Pyrenäen zurück gefahren, um Villefranche-de-Conflent zu besichtigen und von hier aus mit der kleinen gelben Bahn *Le Train Jaune* hinauf auf 1533 Höhenmeter nach Font Romeu.

Die Bahn fährt drei Stunden immer bergauf und hat mächtig zu tun, schnauft und muss sich ab und zu ausruhen. Dann steht der Zug in der Natur einfach rum. Mein Recke wollte gleich hinter der Lok sitzen. Ich war im Zweifel.  Im offenen Waggon sind wir der unberechenbaren Witterung ausgesetzt. (Also ich schreibe gerade im Zug.) Allerdings ist es sehr warm. Eisenbahnbegeisterte Männer und Großfamilien mit vielen Kindern sind außer sich vor Freude. Mein eisenbahnbegeisterter Recke steht draußen und scheint sehr froh. Die Bahn wackelt in den altertümlichen Gleisen so stark, dass ein klares Foto unwahrscheinlich wird. Mittlerweile hat der Regen eingesetzt und ich bin froh, im Abteil zu sitzen.

Das Dörfchen Villefranche-de-Conflent ist von einer riesigen Festungsmauer umgeben und besteht immerhin schon seit dem Jahr 1092. Um noch sicherer zu sein, entstand im 17 Jahrhundert hoch droben über dem Ort das Fort Liberia (von Vauban erbaut). Villefranche ist schön anzusehen und wäre noch interessanter, wenn wir das echte Leben dort beobachten könnten ...