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Urlaub in Frankreich

Unser Urlaub war wunderschön und viel zu schnell vorbei. Was wir erlebt haben, werde ich in den nächsten Tagen hier niederschreiben. Auch die Fotos warten auf ihren Auftritt.

 

 

20.06.

Urlaubsbeginn

 

Nur noch die Fahrräder sollten auf das Auto, gepackt war alles.

Also haben wir gefrühstückt und Reiseproviant verstaut, das Haus abgeschlossen .... doch wo ist das Navigationsgerät? (DAS besitzen wir auf Wunsch eines einzelnen Herrn wenige Tage und DAS sollte MICH als Wegweiser ersetzen!) War doch das gute Stück bereits mit unserem ersten Reiseziel programmiert. Weg, spurlos. Im und um das Auto? – Nein. Im Haus? – Nein. Mülltonne? – Nein. Kompost? – Nein. Eine halbe Stunde später standen dem stolzen Besitzer einige Perlen auf der Stirn. Er wusste, er hatte es in der Hand! Filmriss? Noch einmal die gleiche Such-prozedur. Endlich, im Auto, irgendwie zwischendrin.

 

Auf gings. Ja und nun hat uns dieses Navi mit ökonomischen Riecher durch kleinste Dörfer, übern Fluss mit Fähre, über Kopfsteinpflaster und enge Gassen auf die Autobahn gelenkt. Verspätung pur.

 

Immerhin waren wir seit kurz nach 4 Uhr auf den Beinen und wollten uns einen Muntermacher kaufen. Aber gerade auf den nun ausgesuchten Parkplatz waren Busreisende zu Hauf aufgeschlagen. Dazu hat schlechtgelaunt ein Pärchen meine Höflichkeit (ja ich wollte doch nur behilflich sein) abblitzen lassen.

 

Unterwegs haben wir uns gerade über die Raser unterhalten, da sagte die NaviStimme „Bitte beachten sie die Geschwindigkeitsbegrenzung“ ... BLITZ und schon wars passiert. 120 hkm bei 100?

 

Obwohl wir zeitig die Grenze nach Frankreich erreicht hatten, erschienen die noch zurückzulegenden Kilometer unendlich. Das Navi hatte regelmäßig zu kämpfen, sich wieder auf die doch andere Route der eigenwilligen Besitzer einzustellen. Wir versuchten angestrengt ab Besancon keine Autobahn zu befahren. Eine enorme Herausforderung, da die Region sehr bergig und damit sehr kurvenreich ist. Ich könnte unendlich viele nicht zu einer Anreise nötigen Details berichten, aber was soll´s, wir haben in den Abendstunden Annecy erreicht und waren glücklich über den schönen Anblick des See´s, der Stadt und Umgebung. Die Menschen hier waren noch sehr geschäftig und haben sich Plätzchen für ein Abendessen gesucht. Eine wunderschöne Braut mit einem märchenhaft schönen Kleid haben wir gesehen – Schade aber ohne Foto.

 

Die Campingplätze sind uns schon bekannt, sahen unseren auserkorenen mit guten Erinnerungen bestückten Platz schon vor uns. Doch die Rezeption war bereits geschlossen. Am zweiten Platz, der auch direkt am See liegt, war auch kein Offizieller mehr vor Ort. Wir beschlossen, die eine Nacht in einem Hotel zu übernachten. Auch das blieb erfolglos, da hier ein Musikfest mit vielen Gästen stattfand und alle Betten belegt waren. Ein anderes Hotel war mit einer Hochzeitsgesellschaft voll belegt. Es wurde immer später ... Ein Zeltplatz wurde uns doch noch zugewiesen ... Die sanitären Anlagen, die wir dadurch vorher nicht bewerten konnten, waren der Grund, warum wir am nächsten Morgen umzogen. Auf einem Campingplatz mit Blick auf die See und guten Bedingungen.

 

Auf den Straßen gibt es mehr Rad(Renn)Fahrer als Autos und so überkam IHM der Rennradfahrervirus sofort. Das Zelt ist aufgebaut, wir haben unsere ersten frischen Croussants genossen und weg war er .... einmal um den See. Danach sind wir nach Annecy. Menschen, herrliches Klima, Stimmung und in jeder Ecke Musik. Ein lustiges Treiben und wir wissen nicht, was gefeiert wurde.

 

Windig ist es und die See schwappt ständig über. Wir essen Abendbrot im Zelt und Wieland fotografiert mich beim Schreiben. Jetzt

 

 

Montag, 22.06.

 

Der Wind ist stärker geworden. Laut preschen die Wellen, laut flattern die Zeltwände. Wir müssen laut reden, um uns zu verstehen. Wieland ist auf den Col de Forclaz mit dem Rad und ich bin eine halbe Stunde gelaufen. Länger konnte ich nicht, da plötzlich meine Verdauung funktionierte. Schade.

 

Wieland hat gebadet. Gegen Abend haben wir bei einem langen Spaziergang wunderschöne Häuschen, die als Sommersitz gedacht sind, gesichtet. Der Wind blies immer noch und uns in den Schlaf.

 

 

Dienstag 23.06.

 

Wir nähern uns der Provence und steuern abseits von Orange den Mont Vendoux an. Bedoin liegt am Fuße des Berges und ist ein wunderschönes Dörfchen, ein Sammelpunkt für Radfahrer, die den Berg, eventuell auch die Gegend, befahren wollen. Wir leisten uns eine Pizza und Wein zum Abend.

 

Mittwoch 24.06

 

Die Nacht war warm im Gegensatz zu Annecy und die Sonne lässt bereits am Morgen die Temperaturen jenseits der 30 Grad C steigen. Nach dem Frühstück sattelt Wieland sein Rad und dreht seine Trainingsrunde. Während dessen habe ich meinen ersten Patch angefangen. Sicher bin ich nicht, ob ich am Rand eine Reihe zu viel gestrickt habe, schade. Achtung! Ich hab mich überwunden! Wir sind mit den Rädern auf eine große bergige Runde, 2,5 Stunden und ganz schöne Steigungen, die meine Kräfte völlig erschöpften ... aber ich habs geschafft.

 

Donnerstag 25.06.

 

Der Mont Ventoux ist fällig. Aufgeregt beginnt der Tag sehr früh. Los geht’s ... und die Anstrengung wird belohnt mit guter Aussicht und Anerkennung.

An diesem Nachmittag waren wir auch im Pool mit der besonderen Aussicht baden.

Das Örtchen Bedoin lockte uns noch einmal zu einem Kirchengang. Zur vollen Stunde läuten die Glocken der einen Kirche und kurze Zeit später die der anderen Kirche. Nur um 12 Uhr ist die Pause kaum hörbar.

Freitag 26.06.

 

Die Radfahrer wechseln die Plätze ... und wir starten eine Städtebesichtigung.

In Orange werden wir zunächst im perfekten Englisch in die Geheimnisse einer Parkuhr eingewiesen, in deren umfangreichen Tastatur das Autokennzeichen eingegeben wird. Während zur Mittagsstunde die Geschäfte schließen, die Restaurants ihr Speisen anbieten, lassen wir uns vom Steintheater, das im 1. Jahrhundert v.u.Z. erbaut wurde, in den Bann ziehen. Eine riesige Arena. Auch Opernaufführungen werden hier gezeigt. Die Arbeiten waren im vollen Gange. Hinter den oberen Steinsitzen führten Gänge in verschiedene Räume, in denen aus bedeutenden Zeitalter Aufführungen in verzauberter Machart (was mit Technik alles so möglich ist!) inszeniert wurden. Von dort aus sind wir nach Chateauneuf-du-Pape gefahren. Ein kleiner Ort mit bedeutenden Wein. Direkt für den Papst, der dort und in Avignon seinen Sitz hatte. Ein schöner Ort, der durch fast jede Haustür mit einen Hinweis zum Weinkeller führte. In einem kleinen Restaurant haben wir gut zu Mittag gegessen. Mules, Frites, Salat und diesen Wein! Herrlich und preisgünstig war´s dann doch. 20 Jahre soll der Wein lagerbar sein, den wir erworben haben. Über ein Klein-Venedig der Provence führte unser Ausflug zurück. Hier waren ein riesiges stark bemoostes Wasserrad, Flüsschen, Brücken und Restaurants. Zur Belohnung haben wir uns ein Eis gegönnt, echt Nougat, war die Krönung!

 

Samstag 27.06

 

Standortwechsel Nummer 2.

Wir steuern die Küste an und machen Zwischenhalt in Aix-en-Provence. Eine sehr schöne Innenstadt, auch wenn wir nicht wirklich nicht alles ansehen. Künstler zeigen ihre Keramik, herrliche Arbeiten. Geschäfte mit sehr luxuriös wie teueren ... als auch einfach wunderschönen und erschwinglichen Angeboten. In einer Gasse wird es sehr laut, Männer „duellieren“ sich mit Worten und gehen mit Fäusten aufeinander zu. Südländisches Mafiaklima kommt auf, es ist besser, wir gehen rasch weiter .... Nach einem kleinen Mittagessen fahren wir in Richtung St Tropez. Wir sichten das Meer, die Sonne und sind gespannt auf „unseren“ Zeltplatz. Es sieht nicht so gut aus, da es nur noch Mobilheime zu vermieten gibt, eines sei noch frei und eine Frage des Preises. Die freundliche Frau der Rezeption macht uns ein Angebot. Der Zeltplatz nebenan bietet noch zwei freie Stellplätze für ein Zelt. Gesagt hatte die Dame von der Rezeption auch den Preis. Doch die Realität war, der Preis für ein Mobilheim war geringer als für den Stellplatz zum zelten. Wir verstanden die Welt nicht mehr und mieteten nun doch das Mobilheim für eine Woche. Überdachte Terrasse, WC, Dusche, Küche und Wohnraum, 2 Schlafzimmer, Geschirr, Töpfe ... , geeignet für 6 (sechs) Personen, gut ausreichend für uns zwei. Ehrlich, IHR hättet kommen können . Im Laufe der nächsten vier Stunden waren wir nicht nur baden und haben zu Abendbrot gegessen, sondern mussten auch einige Mängel feststellen. Das Duschwasser lief sehr schlecht ab, es roch noch Gas und dann war die Gasflasche auch noch leer. ... Die Temperaturen waren enorm hoch und ins Schlafzimmer verirrte sich kein Windzug. Unsere Nachbarn sind zwei Familien aus Polen und eine deutsche Familie. (Das Mädchen sagt zum Papa „Ich muss mal pullern“ Papa sagt „dann gehen wir bitte zur Toilette“, das Kind darauf fast weinend „Nein, in die Windel ... !“, der Papa!: „na komm“ und bindet dem Mädchen die Windel um.)

 

Sonntag, 28.06.

 

Wieder ein sonniger, warmer Tag. Die Mängel an unserem Mobilheim werden nach mehreren Anläufen behoben ... „der Ablauf sei schwierig, da das Haus schief steht ...“ Kurzerhand wurde das Rohr samt Knick abgesägt, ein neues Rohr geholt und mit Handwerkerstrapsen festgesurrt. Wieland war Rad fahren, ich habe gelesen und wir waren baden. Vom Strand aus sind die „Kähne“ der Reichen und Schönen zu sehen, reissen ihre Mäuler auf und speien Boote und Wassermotorräder aus. Auf einem Schiff parkt ein Hubschrauber.

 

Übrigens ereilt mich in der Nacht ein heftiger Tritt an mein Bein. Erwacht und Aufschreiend spüre ich noch W. Fuß. Er sagt „das wollt ich nicht, ich hatte einen Traum“. Am Morgen erfuhr ich vom Fußballspiel, er wurde ausgetrixt und ... schoss den Ball, der mein Bein war.

 

Montag, 29.06.

 

L. und A.-S. sind zwei niedliche intelligente Mädchen. So drei und sechs. Die schreien und giecksen in den höchsten Tönen und trampeln ihren Eltern auf dem Kopf herum. Diese geben sich Mühe, es ist doch irgendwie immer die Falsche. Behandeln die beiden wie ihresgleichen Erwachsene ... bis sie dann nicht mehr weiter können und zunächst locken mit „wenn du das machst ... dann bekommst du das .... „ oder drohen mit „wenn du das nicht, dann wird daraus nichts“ zu guter Letzt schreien die Kleinen und die Großen sind hilflos. Grenzen werden nicht deutlich gesetzt, alles bittend. Damit stressen sich alle.

 

Dienstag, 30.06.

 

Mit dem Rad nach St. Tropez in brüllender Hitze. Im Ort war Markt, eng gedrängt gab es alles zu sehen, was das Herz begehrt, Obst, Gemüse, Öle, Oliven, Stoffe, Textilien, Taschen, Kleidung, Antiquitäten, Kashmir, Schuhe .... Unser Herz hat nicht angeschlagen, allerdings war es sehr interessant, den verschiedensten „Gestalten“ zuzusehen. Jung und alt, aufsteigend und abgefallen, Möchtegern, Divas ... Vielleicht auch BB. Die nächste Visite gehörte dem Hafen und den riesigen Schiffen, die aus aller Herren Länder mit den Schönen und Reichen an Bord angereist sind. Von gebührender Entfernung sehen wir ein Pärchen, das einer Einladung einer Dame gefolgt ist und ein Schiff besteigen. Keine sichtbaren Zusammenhänge erkennbar. Dann liegen Schiffe gegenüber den Restaurants und Bars. Hier ist Personal zu sehen. Einige Kinder haben sich an Bord versammelt. Wir können die Prinzessin nicht ausmachen. Als sie das Schiff verlassen haben, werden Scheiben, Außenwände, Klinken und Reeling wieder blank geputzt. Im Cafe ist die Rechnung für eine Kleinigkeit vorzüglich. Durch die Gassen ziehend haben wir ein Geschäft nach dem anderen inspiziert. Ich hätte manches leerkaufen können. Schade, dass der F-Hahn nicht aufging. Die Fahrt mit dem Rad war zurück hitzig, doch irgendwie habe auch ich das geschafft.

 

Mittwoch, 01.07.

 

Der Tag begann wie jeder andere und nach dem Frühstück packt Wieland seinen Rennesel und fuhr von Tannen. Er ward soooooo lange nicht gesehen, dass ich mir hier auf der Seite der Welt Gedanken der Hilfe und des Verlusts machte, während er vom Weg abkam, ihm Trinken und die Kräfte ausgingen ... Für seinen vermeintlich kurzen Ritt braucht er weder Essen, Orientierungsmittel, Geld, noch Handy. Als er dann doch um halb 5 das Mobilheim erreichte, war Frau sooooo froh und Mann soooooooooooooooooo eingefallen. Nach einer Trinkkur mit viel Süss fuhren die Geister wieder in die Reckenglieder und so konnte er gut die verlorenen mehr als 1000 Kalorien beim Abendmahl in Gassin wieder ausgleichen. Das war herrschaftlich .... Nach einem kurzem Gewitter war die Luft leicht erfrischt und die Temperatur fiel kurz auf unter 30 Grad C. Vom Restaurant aus konnten wir die Berge verschleiert sehen, sie atmeten auf. Auf dem Rückweg über Ramatuelle konnten wir eine traumhafte Aussicht auf die Landschaft genießen, besuchten den schönen Abendmarkt, der bis Mitternacht in Gange war. Hier zeigten Künstler und Handwerker ihre Schätze. Es gab auch Wein, Öle, Nougat ... sooo viel Schönes.

 

Donnerstag, 02.07.

 

Heute Morgen war ich früher wach und bin zum Strand, um ein wenig zu laufen. Das Meer war äußerst ruhig und wenig Menschen am Strand. Nach einer Stunde kam ich zurück und wir sind noch vor dem Frühstück baden gegangen. Herrlich.

In St. Tropez war es auch heute sehr heiß. Beeindruckt haben mich die vielen schönen Gardinen, die in Textilläden angeboten wurden und die vom Schuster angefertigten Sandalen. Am Abend wieder Strand und Wasser.

 

Freitag, 03.07.

 

Ich wollte es gleichtun und wieder laufen, doch heute war es schon so drückend, dass ich bereits nach einer halben Stunde zurückkehrte und wir viel Zeit am Strand verbracht haben. In Ramatuelle haben wir am Abend gebummelt und gegessen. Hier haben wir spezielles Olivenöl gekauft. In der Kirche fand ein Konzert statt, eine angenehme Atmosphäre huschte durch die Gassen.

 

 

 

Samstag, 04.07.

 

Salut Mittelmeer !!!! Abreise in Richtung Norden. Unser Zelt schlagen wir westlich der Rhone, direkt an der Ardeche, auf. Hier beginnt der Gorges de Ardeche.